Entscheidungen treffen: Die Kontrolle über dein Leben übernehmen

Im Leben begegnen uns viele Wegekreuzungen. Manche erscheinen unbedeutend, andere können unser Leben grundlegend verändern. Doch das eigentliche Problem ist nicht, an diesen Kreuzungen unsicher zu werden – es ist vielmehr wichtig, fest hinter dem Weg zu stehen, den man wählt.

Eine Entscheidung zu treffen erfordert Mut. Sie schafft Klarheit und innere Ruhe. Unentschlossenheit hingegen beschäftigt unseren Geist, raubt uns Energie und lässt uns das Gefühl haben, festzustecken. Selbst kleine Entscheidungen weisen eine Richtung und bringen uns voran.

Auch ich habe mich in solchen Situationen wiedergefunden. In der Vergangenheit zögerte ich oft, wichtige Entscheidungen zu treffen, wog ständig die Möglichkeiten ab und fühlte mich in einer Art Analyse-Paralyse gefangen. Doch mit der Zeit erkannte ich: Die Entscheidungen, die unser Leben formen, sind nicht immer diejenigen, die am Anfang als „richtig“ erscheinen. Wichtig ist, dass wir nach der Entscheidung dahinterstehen und sie durch Einsatz und Handeln zum Erfolg führen.

Warum fällt es uns schwer, Entscheidungen zu treffen?

Zunächst müssen wir verstehen, warum uns das Treffen von Entscheidungen so schwerfällt. Es gibt mehrere mögliche Gründe dafür:

• Die Angst vor Perfektion: Der Gedanke „Vielleicht gibt es noch eine bessere Option, die mir entgeht.“
• Die Angst, Fehler zu machen: Sorge davor, den falschen Pfad zu gehen, Zeit zu verschwenden oder Bedauern zu empfinden.
• Verlust von Kontrolle: Eine Entscheidung kann sich wie ein Loslassen von Kontrolle anfühlen.
• Widerspruch zu eigenen Werten: Wenn eine Wahl nicht mit unseren innersten Werten übereinstimmt, zweifeln wir ständig daran.

Aus diesen Gründen neigen wir dazu, Entscheidungen aufzuschieben und uns fürs Ausweichen entscheiden. Doch merke: Dein Leben wird nicht von dem geformt, was du verschiebst – es wird durch die Dinge geformt, bei denen du dich entscheidest und Schritte wagst. Genauer gesagt: Dein Leben ändert sich durch die Entscheidungen, an die du dich erinnerst, und die Momente, aus denen du Kraft schöpfst.

Die Kunst des Entscheidens lernen

Entscheidungen zu treffen ist eine Fähigkeit – und diese Fähigkeit lässt sich durch Übung verbessern. Der erste Schritt mag schwer sein, doch jede neue Entscheidung macht die nächste einfacher.

Hier ist eine einfache Methode, um den Entscheidungsprozess klarer und persönlicher zu gestalten:

1. Definiere deine Absicht

Jede Entscheidung hat einen Zweck. Diesen klar zu formulieren hilft dir, dich nicht ablenken zu lassen. Frage dich: „Was möchte ich mit dieser Entscheidung erreichen?“

2. Beschränke deine Optionen

Zu viele Auswahlmöglichkeiten schwächen unsere Entscheidungskraft. Prüfe drei bis fünf realistische Alternativen. Die übrigen kannst du vorerst beiseitelegen.

3. Höre auf dein Herz

Manchmal hat das Herz bereits entschieden, während der Verstand noch grübelt. Um deinem Herzen zuzuhören, suche die Stille. Nimm einen tiefen Atemzug, schließe die Augen und frage dich: „Welche Option fühlt sich im Inneren richtig an?“

4. Betrachte die Risiken

Keine Entscheidung ist völlig risikofrei. Jede Wahl birgt Unsicherheiten. Entscheidend ist jedoch, ob du bereit bist, dieses Risiko zu tragen. Frage dich: „Was könnte das Schlimmste sein, das passiert? Und wie würde ich damit umgehen?“

5. Treffe die Entscheidung und handle

Sobald du dich entschieden hast, gibt es kein Zurück. Der wahre Erfolg liegt in deiner Haltung danach. Welchen Weg du auch wählst – stehe dazu. Du hast die Fähigkeit, dich anzupassen und Lücken unterwegs zu füllen.

Wie wichtig ist deine Haltung nach der Entscheidung?

Manche Menschen treffen eine Entscheidung, doch sobald sie auf das erste Hindernis stoßen, empfinden sie sofort Reue. Dabei ist jede Entscheidung nur der erste Schritt auf der Reise. Was danach kommt, wird durch deine Haltung und dein Engagement bestimmt.

Wenn du eine neue Arbeitsstelle antrittst und in den ersten Wochen Schwierigkeiten hast, solltest du dich nicht fragen: „Habe ich den falschen Beruf gewählt?“ , sondern stattdessen: „Was kann ich hier lernen?“

Oder wenn du eine Beziehung beginnst und später auf Probleme stößt, solltest du dich nicht fragen: „Kann ich mit dieser Person glücklich sein?“ , sondern stattdessen: „Was lerne ich gerade? Wo kann ich wachsen?“

Das Leben wird nicht durch perfekte Entscheidungen gewonnen – es wird durch Lernen und Anpassung nach der Entscheidung.

Tägliche Übungen zur Stärkung deiner Entscheidungskraft

Um ein starker Entscheidungsträger zu werden, kannst du mit kleinen Übungen beginnen:

• Iss jeden Morgen um 8 Uhr dasselbe Frühstück: Reduziert Entscheidungsmüdigkeit.
• Triff täglich mindestens eine kleine Entscheidung: Was du anziehst, welches Buch du liest oder welche Musik du hörst – und tu es schnell.
• Führe ein Abendjournal und beantworte täglich: „Welche Entscheidungen habe ich heute getroffen? Wie haben sie mich gefühlt?“
• Gib dir Zeit für bewusste Entscheidungen: Lerne, bedacht zu handeln, ohne dich zu hetzen.

Entscheiden bedeutet Freiheit

Nach fremden Plänen zu leben, ist eine Form des passiven Lebens. Wahre Freiheit besteht darin, deine eigenen Entscheidungen zu treffen. Jede Entscheidung sprengt die Grenzen dessen, wer du früher warst. Entscheidungen zu treffen bedeutet, der Architekt deines Lebens zu sein. Dein Leben nimmt den Weg, den du selbst wählst.

Merke: Unentschlossenheit ist keine Lösung. Erinnere dich: Jede Entscheidung ist ein Experiment. Jedes Experiment ist eine Lehre. Jede Erfahrung macht dich bewusster, stärker und weiser.

Am Ende führt der Weg zur Kontrolle über dein Leben über kleine Entscheidungen, das Festhalten an ihnen und das Wagen größerer Entscheidungen.

Du wirst immer wieder zahlreiche Wegekreuzungen erleben. Aber jetzt weißt du: Gleichgültig, welchen Weg du wählst – du kannst hinter ihm stehen. Denn die Kraft der Entscheidung liegt nicht nur im Auswählen, sondern darin, danach etwas zu erschaffen.

Erinnere dich:
Dein Leben besteht aus den Entscheidungen, die du triffst.
Und du schreibst deine beste Entscheidung heute – mit jedem Schritt, den du gehst.